HR-Budget sichern & Stakeholder gewinnen: Die Argumentations-Strategie für Ihr HR-Projekt

Wer in HR Verantwortung trägt, kennt diese Situation: Man hat ein Projekt, das dringend notwendig ist, weil es operativ entlastet und klare Vorteile schafft. 
Und trotzdem ist das Budgetgespräch eine Herausforderung.

Das liegt selten am Projekt selbst. 
Sondern daran, wie wir darüber sprechen.

Damit Sie Ihr HR-Budget sichern, braucht es eine Argumentation, die dort ansetzt, wo Unternehmensführung heute entscheidet: bei Wachstum, Technologie und Transformation. 

Warum HR-Projekte auf dem CEO-Radar landen müssen

Die Daten sprechen eine deutliche Sprache. 2025 stehen drei Themen an der Spitze der CEO-Agenda: Wachstum (49%), Technologie (38%) und Corporate Transformation (34%).

Klassische HR-Themen wie Recruiting, Weiterbildung oder Retention tauchen auf dieser Agenda schlicht nicht auf.

Das macht eines deutlich:

HR muss stärker in Business-Impact sprechen, nicht in HR-Maßnahmen.

Ein Recruiting-Projekt überzeugt nicht, weil es „den Talentmarkt stärkt“, sondern weil es Time-to-Hire reduziert und Opportunitätskosten senkt. Ein Learning-Projekt überzeugt, wenn es nachweist, wie es Fluktuation senkt oder Skill-Gaps schließt, die sonst Produktivität kosten.  Eine HR-Cloud überzeugt, wenn klar wird, wie sie digitale Transformation und Governance unterstützt.

Ein Praxisbeispiel: „Dieses Projekt reduziert die Time-to-Hire um 20 Tage und spart dadurch jährlich Opportunitätskosten in Höhe von rund 250.000 Euro.“

Solche Aussagen sprechen die Sprache des CEO und sie verändern das Gespräch.

Technologie-Trends geben Ihrer Argumentation zusätzlichen Schub

Der aktuelle Gartner Hype Cycle for HR Technology zeigt: Agentic AI, AI in Talent Acquisition und People Analytics bewegen sich klar Richtung Produktivität. HR-Technologien erreichen damit 2025 eine Reife, die Investitionen besonders attraktiv macht.

Das ist ein großer Vorteil für jedes HR-Team, das sein HR-Budget sichern will: 
Technologie-Investitionen sind nicht nur Effizienz- oder Automatisierungsprojekte, sie gelten als strategische Innovationshebel.

Projekte, die sich in diesen Kontext einordnen lassen, gewinnen im Managementgespräch zusätzliche Schlagkraft.

Wie viel Kl steckt in Ihrer HR? Schneller Überblick über Reifegrad & Potenziale.

Budget sichern heißt: nicht nur auf den HR-Topf schauen

Eine wichtige Erkenntnis aus Benchmark-Daten: Das durchschnittliche HR-Budget liegt bei nur 0,8% des Umsatzes deutlich weniger als IT (4,5%), Finanzen (3,1%) oder Marketing (7,5%).  

Wer HR-Projekte umsetzen möchte, muss deshalb breiter denken. 

Drei Wege HR-Budgets zu vergrößern:

1.IT als Co-Finanzierer

Da viele HR-Lösungen technisch getrieben sind, können sie häufig über IT mitfinanziert werden. Das IT-Budget ist im Durchschnitt viermal höher als das HR-Budget. Ein enormer Hebel.

2. L&D-Budgets strategisch nutzen 

Lern- und Weiterbildungsbudgets sind in vielen Unternehmen untergenutzt. Projekte rund um Skills, Talententwicklung, Learning Experience und KI-gestützte Entwicklung lassen sich hervorragend dort verankern. 

3. Förderprogramme einsetzen 

EU und BMWK fördern Digitalisierung, KI und Kompetenzaufbau auch im HR-Kontext.

Viele Unternehmen schöpfen diese Mittel nicht ansatzweise aus.

Diese Logik zeigt Entscheider:innen: 
Ihr Projekt ist finanzierbar sogar über mehrere Quellen gleichzeitig. 

Kosten realistisch aufzeigen

Entscheider:innen erwarten Transparenz. Typische Kostenbestandteile in HR-Projekten sind: 

Lizenzmodelle: 5–50 € pro Mitarbeitenden und Monat je nach Unternehmensgröße (Fortune Business Insights, 2025; Mordor Intelligence, 2025). 

Implementierung: Konfiguration, Schnittstellen, Datenmigration und Change Management.

Verdeckte Kosten: Schulungen, Support, rechtliche Beratung oder interne Kapazitäten. 

Eine offene Kostenaufstellung schafft Vertrauen und nimmt Entscheider:innen das Gefühl, „ins Blaue hinein“ zustimmen zu sollen. 

Goldene Regeln für erfolgreiche HR-Projekte

1. Messbare Ziele setzen: Wirkung in KPIs oder Euro klar benennen, z.B. „500 Stunden HR-Aufwandsreduktion“ oder „–2% Fluktuation (ca. 200.000 € Einsparung/Jahr)“. 

2. Technologie als Treiber nutzen: Fokus auf KI, Analytics und Employee Experience. 

3. Budgetgrenzen überwinden: Alternativen zur klassischen HR-Finanzierung ausschöpfen. 

4. Stakeholder strategisch einbinden: Mit Projektsteckbriefen und Entscheidungsgrundlagen überzeugen.

Solche Effekte verändern ein HR-Projekt von einer „Maßnahme“ zu einem Business Case. 
Und Business Cases werden finanziert. 

Fazit

HR-Projekte sind mehr als interne Verbesserungsinitiativen, sie sind Wachstumstreiber und Innovationsmotor. Wer den Business Impact klar herausarbeitet, Trends nutzt und Finanzierungswege klug kombiniert, hat die besten Chancen, Budget und Rückhalt des Managements zu sichern

Quellen

  1. Gartner (2025): Hype Cycle for HR Technology 2025.
  2. Gartner (2025); Kienbaum & DGFP (2024): HR-Budget und Kosten-Benchmarks.
  3. KPMG (2019): The Future of HR – In the Know or in the No.
  4. Fortune Business Insights (2025); Mordor Intelligence (2025): Marktstudien zu HR-Software-Nutzung.
  5. HR Tech Consulting (2025): Expertenschätzungen zu HR-Software-Kosten.

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